Inkassohilfe und Bevorschussung von Unterhaltsbeiträgen im Kanton Freiburg

Bei Nichtzahlung von Unterhaltsbeiträgen an minderjährige Kinder, volljährige Kinder in Ausbildung oder Ex-Ehegatten wendet sich die unterhaltsberechtigte Person an das Kantonale Sozialamt (KSA) und legt den richterlichen Entscheid oder die Vereinbarung vor, die den Unterhaltsbeitrag festsetzt.

Das KSA leistet in erster Linie Inkassohilfe für Unterhaltsbeiträge. Es wird namentlich versuchen, eine Zahlungsvereinbarung zu erreichen, Betreibungen einzuleiten oder Strafanzeige gegen die unterhaltspflichtige Person einzureichen, sofern keine gütliche Einigung mit dieser erzielt wurde.

Nebst dieser unentgeltlichen Inkassohilfe für die Unterhaltsbeiträge kann das KSA Vorschüsse auf Unterhaltsbeiträge gewähren, wenn die Einkünfte und Vermögenswerte der unterhaltsberechtigten Person die festgesetzten Grenzen nicht überschreiten. Der maximale Vorschuss entspricht der maximalen einfachen Waisenrente (derzeit 980 Franken) je Kind und 250 Franken je Ehepartner/in oder Ex-Ehepartner/in. Die Höhe der Bevorschussung wird unter Berücksichtigung der Einkommen und der Vermögenswerte der unterhaltsberechtigten Person festgelegt. 
Die Bevorschussung für volljährige Kinder in Ausbildung erfolgt höchstens bis zur Vollendung des 25. Altersjahres. Das Gesuchsformular finden Sie hier

Zusammen getrennt – Gelingensbedingungen einer Elternschaft mit getrennten Wohnorten

Viele Kinder getrennt lebender Eltern in der Schweiz leben multilokal, also abwechslungsweise beim einen und beim anderen Elternteil. Der Alltag dieser Familien, d. h. wo sie auf Probleme stossen und was die Organisation ihres Familienarrangements unterstützen könnte, war bisher kaum dokumentiert. Die veröffentlichte Studie über die Situation von Kindern und Eltern, die in verschiedenen Haushalten leben, zeigt, dass das Wohlergehen der Kinder vor allem von der Beziehungsqualität und der Konfliktfähigkeit der Eltern abhängt und sich nicht vom Wohlergehen der Kinder von nicht getrennt lebenden Eltern unterscheidet (Bericht).

Séparés mais unis – facteurs de réussite d’une parentalité à plusieurs domiciles

En Suisse, un nombre important d’enfants dont les parents sont séparés vivent de manière multilocale, tantôt chez un parent tantôt chez l’autre. Le quotidien de ces familles n’était jusqu’ici que peu documenté, et il était difficile d’appréhender ce qui peut compliquer leur situation et ce qui pourrait au contraire contribuer à soutenir leur organisation. Une étude publiée sur la situation des enfants et parents qui vivent dans des ménages séparés montre que le bien-être des enfants est surtout influencé par la qualité de la relation entre leurs parents et leur capacité à gérer les conflits et qu’il n’est pas moins élevé que celui des enfants dont les parents vivent ensemble (Rapport).


Zoo de Bâle, Août 2022. (Photo: Katharina Jeger)

Détermination du domicile d’un enfant mineur lorsque la garde est alternée

L’enfant sous autorité parentale partage le domicile de ses père et mère ou, en l’absence de domicile commun des père et mère, le domicile de celui de ses parents qui détient la garde ; subsidiairement, son domicile est déterminé par le lieu de sa résidence. Lorsque la garde alternée est approximativement égale entre les parents, le domicile doit, en cas de litige, toujours être déterminé par le tribunal ou l’APEA. Pour ce faire, le tribunal doit établir un pronostic basé sur les faits pour déterminer quelle solution correspond selon toute vraisemblance le mieux au bien de l’enfant. Selon les cas, la longueur du trajet entre l’école et le domicile peut être le critère déterminant pour cette décision (ATF 5A_242/2022).

Festlegung des Wohnsitzes eines minderjährigen Kindes bei alternierender Obhut

Als Wohnsitz des Kindes unter elterlicher Sorge gilt der Wohnsitz der Eltern oder, wenn die Eltern keinen gemeinsamen Wohnsitz haben, der Wohnsitz des Elternteils, unter dessen Obhut das Kind steht; in den übrigen Fällen gilt sein Aufenthaltsort als Wohnsitz. Bei ungefähr hälftig aufgeteilter Obhut ist der Wohnsitz im Streitfall durch das Gericht oder die KESB festzulegen. Dabei hat das Gericht eine sachverhaltsbasierte Prognose darüber anzustellen, welche Lösung aller Voraussicht nach dem Kindeswohl am ehesten entspricht. Im Einzelfall kann die Länge des Schulwegs für diesen Entscheid das ausschlaggebende Kriterium sein (BGE 5A_242/2022).

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