Die Invalidität von Teilerwerbstätigen soll ausgewogener berechnet werden

Für die Festlegung des Invaliditätsgrades von Teilerwerbstätigen führt der Bundesrat ein neues Berechnungsmodell ein. Dieses verbessert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und erfüllt die Anforderungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 1. Dezember 2017 beschlossen, die entsprechende Verordnungsänderung per 1. Januar 2018 in Kraft zu setzen.

Für teilerwerbstätige Personen wird der Invaliditätsgrad nach der gemischten Methode festgelegt, d.h. die gesundheitliche Einschränkung im Erwerbsbereich (Beruf), und im Aufgabenbereich (z.B. Haushalt) wird separat ermittelt. Die Teilzeitarbeit im Erwerbsbereich wird dabei heute überproportional berücksichtigt, was in der Regel zu tieferen Invaliditätsgraden führt, verglichen mit der allgemeinen Methode für vollerwerbstätige Personen. Davon betroffen sind zu einem Grossteil Frauen. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat in einem Urteil vom 2. Februar 2016 diese Berechnungsmethode als diskriminierend bezeichnet, weil sie Frauen benachteiligt, die nach der Geburt von Kindern ihr Arbeitspensum reduzieren.

Neu sollen für die Festlegung des Invaliditätsgrades von Teilerwerbstätigen die gesundheitlichen Einschränkungen in der Erwerbstätigkeit und im Aufgabenbereich gleich stark gewichtet werden. Für die Ermittlung des Invaliditätsgrads in Bezug auf die Erwerbstätigkeit soll auf eine hypothetische Vollerwerbstätigkeit abgestellt werden. In Bezug auf den Aufgabenbereich (z.B. Haushalt) soll gleich gerechnet werden wie bei versicherten Personen, die sich vollständig dem Aufgabenbereich widmen. Damit wird die Haus- und Familienarbeit besser berücksichtigt und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert (Medienmitteilung; Änderungen der IVV und Erläuterungen;Vernehmlassungsbericht).

Folgen einer Scheidung für die berufliche Vorsorge


Golino, Tessin, September 2017. (Foto: Katharina Jeger)

Trennung und Scheidung sind heutzutage für viele Frauen und Männer eine Tatsache. Waren es 1970 in der Schweiz noch 15 Prozent der Ehen, die wieder auseinandergingen, liessen sich im vergangenen Jahr über 40 Prozent der Eheleute scheiden.

Mit der Anfang 2017 in Kraft getretenen Neuregelung des Vorsorgeausgleichs wird bei einer Scheidung oder Auflösung einer eingetragenen Partnerschaft das Guthaben aus der beruflichen Vorsorge unter den Ehegatten oder den Partnern/innen gerechter aufgeteilt. Wer während der Ehe Betreuungsaufgaben wahrgenommen hat und deshalb nicht über eine ausreichende eigene berufliche Vorsorge verfügt - häufig die Ehefrau -, soll dank des verbesserten Vorsorgeausgleichs bei einer Scheidung nicht mehr benachteiligt werden. Dieser und weiteren gesetzlichen Neuerungen wie der gemeinsamen elterlichen Sorge und dem Kindesunterhalt trägt die neuaufgelegte Informationsbroschüre „Berufliche Vorsorge bei Scheidung: Leitfaden für verheiratete und eingetragene Paare" Rechnung.

In verständlicher Form vermittelt die Broschüre grundlegendes Wissen über die wichtigsten Aspekte und Gesetzesbestimmungen des schweizerischen Scheidungsrechts und gibt Antworten auf vorsorgerelevante Fragen. Fallbeispiele illustrieren unterschiedliche Lebenslagen (Medienmitteilung; Broschüre).

L’impact du divorce sur la prévoyance professionnelle

À l'heure actuelle, nombreux sont les couples touchés par une séparation ou un divorce. Alors que, dans les années 70, en Suisse, seuls 15 % des mariages aboutissaient à un divorce, ce chiffre dépasse désormais les 40 %.

Entrée en vigueur début 2017, la nouvelle réglementation du partage de la prévoyance professionnelle prévoit une répartition plus équitable des avoirs de prévoyance entre les conjoints en cas de divorce ou entre les partenaires en cas de dissolution du partenariat enregistré. Grâce à ce partage plus équitable, le conjoint - en général la femme - qui a assumé les tâches familiales pendant le mariage et qui, de ce fait, ne dispose pas d'une prévoyance professionnelle suffisante ne sera plus défavorisé en cas de divorce. Cette nouvelle disposition est expliquée dans la brochure d'information « Prévoyance professionnelle en cas de divorce : Guide à l'intention des couples mariés et partenaires enregistré·e·s », qui aborde aussi les questions de l'autorité parentale conjointe et de l'entretien de l'enfant.

La brochure présente de manière claire et compréhensible les principaux aspects et dispositions légales du droit suisse du divorce et répond aux questions liées à la prévoyance. Des exemples concrets viennent illustrer différents cas de figure (communiqué; brochure).

Nachehelicher Unterhalt

Aufgrund des Solidaritätsgedankens tragen die Ehegatten nach einer lebensprägenden Ehe nicht nur gegenseitig die Verantwortung für die Auswirkungen, welche die Aufgabenteilung während der Ehe auf die Erwerbsfähigkeit eines Ehegatten haben kann, sondern auch für die anderen Gründe, die einen Ehegatten daran hindern, seinen Unterhalt aus eigenen Kräften zu bestreiten. Ist der unterhaltsberechtigte Ehegatte aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage, für sich selber zu sorgen, kann die Befristung des Unterhaltsanspruchs insbesondere nicht mit dem Wegfall von Kinderbetreuungspflichten begründet werden (Bundesgerichtsurteil vom 18. August 2017).

Entretien après le divorce

En raison du principe de solidarité, la responsabilité réciproque des conjoints après un mariage ayant eu un impact décisif sur la vie ne porte pas uniquement sur les effets que la répartition des tâches durant le mariage peut avoir sur la capacité d’exercer une activité professionnelle d’un des conjoints, mais également sur les autres causes qui empêchent un conjoint de subvenir lui-même à son entretien. Si le conjoint crédirentier n’est pas à même, pour des raisons de santé, de pourvoir à ses propres besoins, la limitation dans le temps du droit à l’entretien ne peut notamment pas être motivée par la disparition de l’obligation de prise en charge des enfants (arrêt du tribunal fédéral du 18 août 2017).

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