Früherkennung von innerfamiliärer Gewalt und Kindeswohlgefährdung

Rund ein Viertel aller Mädchen und Jungen in der Schweiz erfährt im Verlauf der Kindheit und Jugend Gwalt durch die eigenen Eltern. Nur ein Bruchteil von ihnen erhält Hilfe von aussen. Eine neue Studie untersucht Massnahmen zur Früherkennung im Gesundheitsbereich.

Der Bericht gibt Auskunft darüber, welche Früherkennungsmassnahmen von Kindeswohlgefährdungen im In- und Ausland existieren. Er liefert Erkenntnisse zu einem adäquaten Umgang bei einem Verdacht auf eine Kindeswohlgefährdung. Zudem beschreibt er, welche Faktoren die Massnahmen wirksam machen und welche Empfehlungen sich daraus für die Schweiz ableiten lassen. Der Fokus liegt dabei auf Screeninginstrumenten im Gesundheitsbereich. Hierzu wurden verschiedene methodische Zugänge miteinander verknüpft: Literaturreview, Internetrecherche, Curricula- und Dokumentenanalyse, Experteninterviews sowie eine Befragung von Gesundheitsfachpersonen.

Die Befunde zeigen, dass sich weder national noch international eine breit anerkannte BestPractice der Früherkennung von Kindeswohlgefährdungen im Gesundheitswesen, dem Bildungssystem oder der Kinder- und Jugendhilfe etabliert hat. Dies obwohl Instrumente existieren, die in spezifischen Handlungsfeldern an einzelnen Standorten erprobt worden sind. Insbesondere der Nutzen verdachtsunabhängiger Screenings wird von Expert/innen und Praktiker/innen kritisch beurteilt; empirische Befunde zeichnen bezüglich des Nutzens und  der Gestaltung genereller Screeningverfahren bisher ein widersprüchliches Bild. Im Bericht werden zentrale Bedingungen für eine effektive Umsetzung von Früherkennungsmassnahmen herausgearbeitet und insbesondere mit Blick auf eine allfällige Einführung verdachtsunabhängiger Screenings weitere zu bedenkende Risiken diskutiert (Bericht CHSS; CHSS).

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