Elternzeit – Schweiz ist Europas Schlusslicht

Eine von der Eidgenössischen Koordinationskommission für Familienfragen in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass sich eine Elternzeit positiv auf die Gesundheit von Mutter und Kind, auf die Gleichstellung von Mann und Frau und auf die Wirtschaft auswirkt. Die Ergebnisse der Analyse bestätigen die Kommission in ihrem langjährigen Einsatz für die Einführung einer Elternzeit in der Schweiz.

Die Eidgenössische Koordinationskommission für Familienfragen (EKFF) hat ein Forschungsbüro damit beauftragt, die zwischen 2010 und 2017 veröffentlichte Literatur zu den Auswirkungen einer Elternzeit und eines Mutter- oder Vaterschaftsurlaubs zu analysieren und einen Vergleich zwischen verschiedenen OECD-Ländern zu erstellen. Den Ergebnissen der am 20. August 2018 veröffentlichten Analyse zufolge bietet eine Elternzeit nicht nur Vorteile für Eltern und Kind, sondern auch für Gesellschaft und Wirtschaft. Alle Länder, die eine Elternzeit eingeführt haben, haben diese auch beibehalten.Das Schlusslicht in Bezug auf die Unterstützung junger Eltern bildet die Schweiz, die keine gesetzliche bezahlte Elternzeit kennt. Die EKFF ist überzeugt, dass die Einführung einer Elternzeit, die zwischen beiden Elternteilen aufgeteilt werden kann, sich positiv auf die Familien und die Gesellschaft auswirken würde. Anhand der jüngst veröffentlichten Literatur hat die EKFF ihren Modellvorschlag aus dem Jahr 2010 überprüft und mit Genugtuung festgestellt, dass das 38-Wochen-Modell seine Gültigkeit behalten hat. Da die EKFF die Beteiligung der Väter an den elterlichen und häuslichen Pflichten und die Gleichstellung der Geschlechter fördern will, hat sie ihr Modell allerdings in Bezug auf die Aufteilung der Elternzeit zwischen Vätern und Müttern präzisiert: Sie empfiehlt, acht Wochen der Elternzeit den Vätern vorzubehalten, da diese Zeit die Vater-Kind-Beziehung langfristig positiv beeinflusst (Medienmitteilung; Argumentarium;Forschungsbericht).

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